Bakterium bedroht zahlreiche landwirtschaftliche Kulturen
Mögliche Indikationslücken erhöhen Schädlingsdruck für Landwirte
Das französische Landwirtschaftsministerium bestätigte die zunehmende Verbreitung des Bakteriums Xylella Fastidiosa, das eine unheilbare Pflanzenkrankheit überträgt. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Bakterium in Italien mehr als eine Million Olivenbäume befallen. Gefährdet sind zudem Wein, Oliven und Zitronen, aber auch größere Baumarten wie Eichen oder Ahorn. Die Landwirte in Frankreich stehen dieser Bedrohung hilflos und ohnmächtig gegenüber, ihre derzeit einzige Option ist das Abholzen und Verbrennen der Pflanzen. Sollten sich das Bakterium Xylella Fastidiosa und andere Schädlinge weiter ausbreiten, ist europaweit mit drastischen Ernteschäden zu rechnen. Neben Umsatzeinbußen für die Landwirte, die existenzgefährdend sein können, droht ein Rückgang bei der Versorgung mit regionalen, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln.
Eine schnelle Reaktion auf akutes Schädlingsaufkommen oder sich ausbreitende Krankheiten sind angesichts der langen Entwicklungsphase eines Wirkstoffs und das Zulassungsverfahren nicht möglich. Aber auch durch Indikationslücken droht eine drastische Zunahme des Schädlings- und Krankheitsdrucks auf Pflanzen. Sollte es zu weiteren, vor allem unvorhersehbaren Verboten und Verschärfungen kommen, drohen ein Innovationsstopp und in der Folge größere und damit auch gefährlichere Indikationslücken in der Phytomedizin – ein Schutz der Pflanzen und der Ernte wird unmöglich. Die Notwendigkeit weiterer Innovationen in Phytomedizin und Pflanzenschutz liegt auf der Hand.