SCHLIESSEN

Einleitung

Das Garteln auf Terrassen, Balkon und im Garten erfreut sich schon seit längerem wieder großer Beliebtheit. Die Menschen suchen bei der Gartenarbeit Entspannung oder wollen ihren Obst- und Gemüsebedarf selbst erzeugen. Wie in der Landwirtschaft ist die Freude an der Ernte noch größer, wenn nicht Blattläuse, Pilze und Unkräuter das Kommando übernehmen.

Krankheiten & Schädlinge

Ein vitaler und lebhafter Garten erfreut die ganze Familie. Ungebetene Gäste (z.B. Blattläuse, Buchsbaumzünsler, Trauermücken oder Schnecken), Pilzkrankheiten (z.B. Obstfäulen, Mehltau und Roste) sowie Unkräuter im Rasen oder im Gemüsebeet stören diese Freude und die Erholung im eigenen Grün.

Zu den Schädlingen zählen Insekten wie Blattläuse, Weiße Fliegen, Dickmaulrüssler, Buchsbaumzünsler oder Spinnmilben, aber auch Schnecken oder Wühlmäuse, die den Genuss am Rasen oder an Obst und Gemüse trüben.

Viele Unkräuter sind wahre Überlebenskünstler, indem sie tiefreichende Wurzeln bilden – die Ackerkratzdistel beispielsweise kann bis zu 2,5 Meter tief wurzeln. Unkräuter verbreiten sich durch Samen oder unterirdische Wurzelausläufer teilweise enorm schnell. Unkräuter, Hirsen oder Hundszahngras im Rasen sind ebenfalls schwierig zu kontrollieren.

Pilzkrankheiten können zu großen Schäden im Garten bis hin zum totalen Ernteausfall führen. Da die meisten Pilze Feuchtigkeit mögen, fördert andauernder Regen oder falsche Bewässerung ihre Entwicklung. Auch eine fehlende oder falsche Düngung sowie falsche oder fehlende Schnittmaßnahmen bei Obstgehölzen und Rosen können den Pilzbefall fördern. Um Pilzkrankheiten nicht Vorschub zu leisten, sollten Pflanzen von unten bewässert und Gartenscheren sowie Messer regelmäßig gereinigt werden.

Weitere Infos zu Schadfaktoren in der Präsentation zu Schadfaktoren.

Pflanzenschutz für zuhause

Wie auch in der Landwirtschaft sind die Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes eine gute Grundlage für einen vitalen Garten mit gesunden Pflanzen. Dies beginnt bei der Sorten- und Standortwahl, die von Boden- und Lichtverhältnissen bestimmt wird. Durch das richtige Bewirtschaften wird der Boden tiefgründiger und der Humusgehalt, die Durchlüftung und die biologische Aktivität steigen. Ein gut gepflegter Gartenboden hat eine krümelige Struktur und kann das Wasser anhaltend speichern. Pflanzen brauchen für ihr Wachstum zudem Nährstoffe in mineralischer oder organischer Form.

Pflanzenschutz beginnt bei der Aussaat

Nicht nur im Sinne einer hohen Biodiversität, sondern auch eines vitalen Gartens ist es wichtig, diesen vielfältig und bunt zu gestalten. Dann beherbergt er Nützlinge, die wieder Schädlinge in Schach halten. Die Strukturierung in verschiedene Bereiche mit Gehölzen, Staudenbeeten oder einem Gartenteich schafft Lebensraum mit vielen kleinen Nischen für die Spezialisten unter den Tieren. Käferbank, Insektenhotel, Totholz, Nistkästen oder eine Igelburg bieten Laufkäfern, Florfliegen, Igeln und Vögeln eine Heimat.

Auch mechanische Verfahren – also klassische Handarbeit oder mit Motoristik – gehören für den Haus- und Kleingärtner dazu. Sie umfassen unter anderem das Absammeln von Käfern, Raupen oder Schnecken, das Abspülen von Blattläusen, das Aufsammeln vorzeitig abgefallener oder verfaulter Äpfel, Wühlmausfallen und Schneckenzäune. Biotechnische Verfahren sind zum Beispiel Leimringe gegen Frostspanner, Gelb- und Blautafeln, die Schädlinge anlocken und festhalten, oder Pheromonfallen. Biologische Schädlingsbekämpfung macht sich die natürlichen Feinde der Schädlinge zunutze. So fördern zum Beispiel Nistkästen Vögel, die schädliche Insekten fressen.

Beratung durch Experten im Fachhandel

Wenn all das nicht hilft, können Gärtner auf im Handel erhältliche, anwendungsfertige Pflanzenschutzmittel in den passenden Packungsgrößen für den Freizeitgarten zurückgreifen. Dabei empfiehlt sich, Bilder von den befallenen Pflanzen mitzubringen, um mit der Fachberatung eine exakte Diagnose erstellen und das richtige Pflanzenschutzmittel finden zu können. Die Gebrauchsanleitung informiert unter anderem über die zulässigen Anwendungen, die richtige Dosierung, die Anwendungstechnik sowie Vorsichtsmaßnahmen während der Ausbringung.

Der Anteil sogenannter „Ready to use“-Produkte – d. h. anwendungsfertiger Produkte wie Aerosolsprays, Handsprühflaschen, Stäbchen oder Granulate – nimmt stetig zu. Oft sind auch die Produkte auf eine Konzentration eingestellt, die dem Verbraucher das richtige Dosieren erleichtert. Integrierte Dosiermechanismen und entsprechende Vorrichtungen gewährleisten außerdem eine hohe Sicherheit in der Anwendung.

Weiterführende Infos:

Gesetzliche Vorgaben

Pflanzenschutzmittel sind die bestuntersuchten Substanzen. Sie werden nur zugelassen, wenn sichergestellt ist, dass sie bei korrekter Anwendung keine Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt darstellen. Das wird durch eine Vielzahl von Studien und Analysen im Zuge der Entwicklung von Wirkstoffen sowie ein umfangreiches und mehrstufiges Zulassungsverfahren gewährleistet. Gleichzeitig legen Gesetze und Regularien auch die Anforderungen an Produkte für Haus und Kleingarten fest, die besonders strengen Kriterien genügen müssen.

Produkte gewährleisten sichere Anwendung

Gemäß der österreichischen Pflanzenschutzmittel-Verordnung 2011 müssen sie u.a. „so beschaffen sein, dass sie ohne pflanzenschutzmittelspezifische Kenntnisse sicher verwendet werden können“ und unbedenklich für die Umwelt und den Anwender sind. Dazu zählen unter anderem

  • Sicherheit für Mensch, Haustiere, Nützlinge und Umwelt,
  • keine negative Wirkung auf Umwelt und Nicht-Zielorganismen,
  • schonende und effiziente Wirkung und schnelle Abbaubarkeit sowie
  • insbesondere eine einfache Handhabung durch „Ready to use“-Produkte.

Dies gilt zusätzlich zu den grundsätzlichen Anforderungen an Wirkstoffe, die in der Verordnung (EG) 1107/2009 unter dem Punkt „Genehmigungskriterien für Wirkstoffe“ geregelt sind: Dazu zählen u.a., dass sie keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen, Tieren oder auf das Grundwasser sowie keine unannehmbaren Auswirkungen auf Umwelt, biologische Vielfalt und Ökosystem haben dürfen.

Sachkundige Beratung ist Pflicht

Das Pflanzenschutzgesetz regelt außerdem die besonderen Anforderungen an die Eigenschaften der Wirkstoffe, Dosierbarkeit, Handhabung und Verpackungsgrößen. Zudem ist eine sachkundige Beratung vorgeschrieben. Das heißt: Vor dem Kauf muss geschultes Verkaufspersonal die Kunden über den korrekten und sachgerechten Einsatz der Mittel beraten und informieren. Deshalb gibt es auch ein Selbstbedienungsverbot.