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Glyphosat: IGP fordert ganzheitlichen Agrardiskurs

Aufruf an alle Beteiligten: Gemeinsam nachhaltiges Agrarmodell diskutieren, um wettbewerbsfähige Landwirtschaft und starke Regionen zu erhalten

Die Tageszeitung „Kurier“ berichtet in seiner heutigen Ausgabe von bis zu 6,12 Millionen Euro Schaden für die heimische Landwirtschaft durch das gestern im Nationalrat beschlossene Totalverbot von Glyphosat. „Diesen Schaden tragen die heimischen Landwirte, die angesichts des landwirtschaftlichen Strukturwandels und des Preisdumpings ohnehin enorm unter Druck stehen. Mit Glyphosat verlieren sie ein wichtiges Werkzeug zur Vermeidung von Bodenerosion, gleichzeitig haben sie mit sinkenden Erträgen zu rechnen“, so Christian Stockmar, Obmann der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP). „Das beschlossene Totalverbot führt dazu, dass landwirtschaftliche Betriebe schließen, die Landflucht zunimmt und die Selbstversorgung in Österreich weiter sinkt. Österreich droht damit der Verlust seiner Ernährungssouveränität und eine Entsiedelung des ländlichen Raums.“

Fehlende Agrarkonzepte verursachen immensen Schaden

„Der Aktionismus und Populismus zeigt deutlich auf, dass durchdachte Agrarkonzepte fehlen. Es kann aber nicht sein, dass die Bauern in Österreich die Leidtragenden sind“, so Stockmar. „Gerade in Zeiten des Klimawandels, der Hitze- und Dürreperioden sowie des zunehmenden Schädlings- und Krankheitsdrucks bei Kulturpflanzen sind alle gefordert, ihren Beitrag zur Ernte- und Versorgungssicherheit zu leisten. Die IGP sieht daher die Notwendigkeit eines umfassenden und differenzierten gesellschaftlichen Diskurses unter Beteiligung aller Stakeholder und insbesondere der Landwirtschaft und ihrer Vertreter. Nur so kann ein nachhaltiges, integriertes und ganzheitliches Agrarmodell erörtert und entwickelt werden, um eine leistungs- und wettbewerbsfähige sowie vielfältige Landwirtschaft zu gewährleisten“, betont Stockmar. „Die heimische Landwirtschaft sollte dazu aus Sicht der IGP wieder als Grundlage eines lebendigen ländlichen Raums, wichtiger Arbeitgeber und verantwortungsvoller Produzent von Lebensmitteln positioniert werden.“