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IGP bei Pflanzenschutztagen: Farmer 4.0 ist Pflanzenarzt & Datenmanager

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Digitalisierung der Landwirtschaft entspricht dem integrierten Pflanzenschutz

Die IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) hat im Rahmen der 57. Österreichischen Pflanzenschutztage am 29. und 30. November 2016 in der Stadthalle Wels den Status quo und die Zukunft der Landwirtschaft sowie des modernen Pflanzenschutzes aufgezeigt. Unter dem Titel „Farmer 4.0: Der Landwirt als Pflanzenarzt & Datenmanager“ betonte Rudolf Purkhauser, IGP: „Durch die Digitalisierung der Landwirtschaft findet gerade ein Paradigmenwechsel statt, der die Aufgabenbereiche des Landwirts zunehmend vom Feld ins Büro und an den Computer verlagert. Diese technologischen Entwicklungen sind im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes, der der Maxime „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ folgt. Eine möglichst kleine Menge an Pflanzenschutzmitteln soll durch eine genaue Diagnose möglichst wirksam eingesetzt werden. Unser Essen ist also dank des modernen Pflanzenschutzes sicher, gesund und aus regionalem Anbau.“

Die Österreichischen Pflanzenschutztage werden von der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für integrierten Pflanzenschutz (ÖAIP) jedes Jahr veranstaltet und standen dieses Mal unter dem Motto „Integrierter Pflanzenschutz – Leitbild der ernährungssichernden und nachhaltigen Landwirtschaft“. Auch für die IGP sind die Pflanzenschutztage ein jährlicher Fixpunkt, um den Teilnehmern und Besuchern mit Informationen und als Dialogpartner zur Verfügung zu stehen.

Gefährliche Utopie von NGOs und Werbung
„NGOs und Werbung zeichnen ein utopisches Bild einer archaischen Form der Landwirtschaft ohne modernen Pflanzenschutz“, stellte Purkhauser die Entwicklungen der modernen Landwirtschaft dem von NGOs und Werbung vermittelten romantischen Bild der Landwirtschaft gegenüber. „Das ist eine gefährliche Romantisierung, die einerseits die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung nicht sicherstellen kann und andererseits die Rückkehr von natürlichen Giften in unsere Nahrungsmittel – wie Mykotoxine oder Tropanalkaloide – bringen wird.“ Auch die Klimaziele werden damit gefährdet, warnt Purkhauser: „Durch die zunehmende mechanische Bearbeitung des Feldes wird der CO2-Ausstoß durch vermehrten Einsatz von Landmaschinen und Bodenbearbeitung ansteigen.“

Digitalisierung: Landwirt, Konsument & Behörden als Profiteur
Vielmehr müsse man die Digitalisierung der Landwirtschaft nützen und weiterentwickeln, so Purkhauser. Sensoren und Software können frühzeitig Probleme erkennen, Landwirte vorzeitig Maßnahmen ergreifen und so Ernteverluste vermieden werden. Dazu Purkhauser: „Die gesammelten Daten können gemeinsam mit den Koordinaten vom Landwirt in die Maschinen einprogrammiert werden, die mittels GPS selbständig und optimal dosiert Pflanzenschutzmittel ausbringen, bewässern oder ernten, je nachdem, wie es das ermittelte Flächenprofil vorsieht. Längerfristig ergeben sich für die Landwirtschaft damit weiteres Sparpotential sowie steigende Umsätze durch höhere Erträge.“ Die Potentiale der Digitalisierung werden so für die moderne und nachhaltige Landwirtschaft im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes genutzt.“ Die Aufgabe der Industrie wird es sein, den Landwirt mit entsprechenden Services und Produkten zu unterstützen. Und davon profitieren nicht nur die Landwirte, sondern auch Behörden und wissenschaftliche Einrichtungen. Werden die Daten vernetzt, kann die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten beobachtet und eingeschätzt werden, gleichzeitig wird der bürokratische Aufwand auf beiden Seiten reduziert.