IGP-Faktencheck: NGO-Papier dramatisiert mit Kommafehler
IGP appelliert für mehr Ehrlichkeit und Sachlichkeit im Agrardiskurs
Die IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) kritisiert offensichtliche Mängel des aktuellen Papiers, das Global 2000 gemeinsam mit einer Europäischen Bürgerinitiative veröffentlicht hat, und ruft zu mehr Sachlichkeit im Agrardiskurs auf. „Die vorliegende Untersuchung beinhaltet u.a. Umrechnungsfehler, die die Ergebnisse dramatisch erscheinen lassen. Auch das Forschungsdesign entspricht bei Weitem nicht den wissenschaftlichen Standards, die etwa Industriestudien erfüllen müssen. So wurde nur eine Probe in Österreich gezogen, aus der Rückschlüsse auf ganz Österreich abgeleitet werden“, so IGP-Obmann Christian Stockmar. „Die Industrie reicht für einen Wirkstoff ein Dossier mit bis zu 50.000 Seiten ein, das umfassende Studien und Analysen beinhaltet. Diese müssen die Sicherheit eines Wirkstoffs bei einer den Auflagen entsprechenden Anwendung nachweisen können, damit er zugelassen wird.“
Die IGP nennt ein Beispiel im NGO-Papier:
Auf Seite 10 behaupten die Studienautoren: „Die höchste Pestizidbelastung (gemessen an der Gesamtmenge der nachgewiesenen Pestizidwirkstoffe) lag bei 4 942 (sic!) mg/kg (Dänemark), die niedrigste bei > (sic!) 3 mg/kg (Malta).“
Tatsächlich wurden laut Tabelle im Anhang 4 942 ng/g gemessen. Nun sind aber 1 mg = 1 000 000 ng und 1 kg = 1 000 g. Bei einer Umrechnung von ng/g auf mg/kg wäre der richtige Wert also 4,942 mg/kg. Bei der Umrechnung hat man sich also – ob bewusst oder unbewusst – gleich um drei Nullen verzählt.
„Das vorgelegte Papier ist ein verwerfliches Spiel mit der Angst der Menschen. Tatsächlich soll hier eine Kampagne befeuert und kein Beitrag zu einem sachlichen und wissenschaftsbasierten Diskurs geleistet werden“, so IGP-Obmann Christian Stockmar.