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IGP stellt Greenpeace-Test richtig: Alle getesteten Lebensmittel sind sicher

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„Müsliriegel-Test“ mit methodischen und inhaltlichen Fehlern. Stockmar: In Zeiten drohender Lebensmittel-Versorgungsengpässe Luxusdebatten anzustoßen, zeugt von Zynismus.

Mit Unverständnis reagiert die IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) auf den „Greenpeace-Test“ zu Müsliriegeln: „Aufgrund des Ukraine-Krieges drohen weltweit Versorgungsengpässe mit Lebensmitteln und Greenpeace setzt seine Panikmache gegen geprüfte und sichere Produkte unbeeindruckt fort. Das zeigt, dass die NGO längst die eigenen Interessen vor gesellschaftliche Interessen stellt. Es wird Zeit, dass auch Umweltschutzorganisationen Verantwortung übernehmen und ihr verwerfliches Spiel mit der Angst der Menschen vor Krebs einstellen“, so Christian Stockmar, Obmann der IGP.

Die IGP stellt dazu fünf inhaltliche und methodische Fehler richtig, die der NGO erneut unterlaufen:

1.) Alle getesteten Müsliriegel sind sicher: Die in Österreich von den zuständigen Behörden festgelegten Grenzwerte wurden deutlich unterschritten. Greenpeace hat den „vergifteten Apfel“ erneut nicht gefunden. Vielmehr belegt der Test die Sicherheit sämtlicher getesteter Produkte.

2.) AMPA ist nicht Glyphosat: Greenpeace führt an, die Produkte auf Glyphosat und AMPA getestet zu haben. Bei den Ergebnissen scheint jedoch nur Glyphosat auf. Diese mangelnde Unterscheidung von Glyphosat und AMPA ist insofern von Bedeutung, weil AMPA auch in Haushaltschemikalien enthalten ist. Die Ergebnisse sind damit wissenschaftlich ohne Wert.

3.) Bodenschonende Verfahren unter Einsatz von Glyphosat schützen den Boden: Die Suggestion von geringeren Bodenauswirkungen durch mechanische Bodenbearbeitung im Vergleich zu einer Glyphosat-Anwendung ist grob irreführend. Glyphosat wird bei bodenschonenden Verfahren eingesetzt, die den Humusaufbau begünstigen und die Bindung von Kohlenstoff im Boden fördern.

4.) Glyphosat ist bei sachgemäßer Anwendung sicher: Es werden gesundheitliche Auswirkungen auf Menschen suggeriert, die keine wissenschaftliche Grundlage haben. Sämtliche Risikobewertungen von führenden Zulassungsbehörden weltweit belegen die Sicherheit von Glyphosat bei sachgemäßem Einsatz. Auch das für die Bewertung von Pestizid-Rückständen zuständige Gremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) „Joint Meeting on Pesticide Residues“ (JMPR) kommt zu dem Schluss, dass für den Menschen aus den resultierenden Rückständen von Glyphosat in der Nahrung kein krebserzeugendes Risiko zu erwarten ist*.

5.) „Schwarze Liste“ von Greenpeace ist für wissenschaftlichen Diskurs ungeeignet: Weltweit stellen Gesundheits- und Umweltbehörden auf Basis aktueller Fakten und Methoden sicher, dass in der Landwirtschaft nur sichere Substanzen angewendet werden. In der EU gibt es zur Genehmigung und Registrierung von Pflanzenschutzmitteln ein dreistufiges System, an dem zahlreiche Wissenschaftler aus unterschiedlichen Mitgliedländern mitwirken. Die „Schwarze Liste“ wiederum wurde keinem Peer-Review unterzogen und ist damit für den wissenschaftlichen Diskurs ungeeignet.

„Der globale Schulterschluss zur Erhaltung der Lebensmittel-Versorgungssicherheit zeigt, dass es internationale Solidarität braucht, um Engpässe zu verhindern. Jetzt Luxusdebatten anzuheizen, zeugt von mangelndem Verantwortungsbewusstsein. Die aktuellen Herausforderungen verlangen gemeinsame Anstrengungen, um Lösungen zu finden, und keine populistischen Fingerzeige“, so Stockmar.

* Quelle: Hintergrundinformation Nr. 012/2016 des BfR vom 16. Mai 2016.