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IGP zu Glyphosat: EFSA hat keine kritischen Problembereiche festgestellt

EFSA widerlegt NGO-Kampagnen. Wirkstoff Glyphosat hat enormen Nutzen für bodenschonende Anbauverfahren und im Kampf gegen Klimawandel.

„Die EFSA hat in ihrer Risikobewertung keine kritischen Problembereiche bei Glyphosat ermittelt“, betont Christian Stockmar, Obmann der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP). „Die Behörde sieht keinen Anlass für Bedenken, was die Risiken in Bezug auf die Gesundheit von Mensch und Tier sowie für die Umwelt angeht.“ Das im Juni 2020 eingereichte wissenschaftliche Dossier der Glyphosate Renewal Group (GRG) umfasst mehr als 180.000 Seiten und 1.500 Studien, wovon rund 100 neu sind. Zudem wurden mehr als 12.000 wissenschaftliche Artikel im Hinblick auf Relevanz und Zuverlässigkeit der präsentierten Daten von der EFSA geprüft. „Die Datenlast zugunsten von Glyphosat ist erdrückend. Damit sind die Aussagen der NGOs einmal mehr widerlegt, während der wissenschaftliche Konsens über die Sicherheit von Glyphosat bestätigt wird.“ Die IGP fordert daher ein Ende der wissenschafts- und landwirtschaftsfeindlichen NGO-Kampagnen und einen konstruktiven, sachlichen und faktenbasierten Dialog zur Zukunft der Landwirtschaft.

Glyphosat: Baustein für bodenschonende Anbaumethoden

Glyphosat wird seit der Zulassung im Jahr 1974 und damit seit fast 50 Jahren in der Landwirtschaft zur pfluglosen Kontrolle von Unkräutern verwendet. Als nicht-selektives Herbizid trägt es wesentlich zur Bekämpfung von unerwünschten Pflanzen bei, die die Produktivität von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und die Qualität des Ernteguts reduzieren. „Ein Verbot von Glyphosat führt zu höheren Produktionskosten und Ernteverlusten. Das wirkt sich negativ auf das Einkommen von Landwirten aus und bringt eine Ressourcenverschwendung mit sich. Damit ist Glyphosat ein bedeutender Faktor für einen hohen Selbstversorgungsgrad durch eine nachhaltige Landwirtschaft und für leistbare Lebensmittel aus der Region“, so Stockmar.

Der Wirkstoff Glyphosat ist ein wichtiger Baustein einer konservierenden Landwirtschaft, bei der Unkräuter langfristig ohne Pflügen kontrolliert werden und mehr Erntematerial auf der Bodenoberfläche verbleibt (z.B. Direktsaat). Diese Anbausysteme fördern den Einsatz von Deckfrüchten und Begleitkulturen zum Nutzen des Bodens und der Biodiversität. Das schont Bodenlebewesen wie Regenwürmer, verbessert die Wasserspeicherkapazität sowie die Bodenstruktur, verringert die Bodenerosion und belebt die Bodenökosysteme. Dadurch kann der Wasserbedarf um bis zu 40 Prozent reduziert werden, was insbesondere angesichts des fortschreitenden Klimawandels mit zunehmenden Hitzetagen an Bedeutung gewinnt.

Da die Landwirte ihre Böden weniger oder gar nicht mehr pflügen, wird auch weniger CO2 in die Atmosphäre freigesetzt. Landwirte können zudem bestimmte Betriebsmittel (wie Wasser, Pflanzenschutz- und Düngemittel) seltener ausbringen, wodurch weniger Energie aus fossilen Brennstoffen verbraucht wird. Ein gänzlicher Verzicht auf Glyphosat entspräche einem Mehrausstoß an CO2 von 11,77 Mio. Autos.