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IGP zu Greenpeace-Apfeltest: leider eine Null-Meldung

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Bei weiteren Verboten drohen Indikationslücken und Zunahme des Schädlingsdrucks

Als „Panikmache und unangebrachten Versuch der Skandalisierung“ bezeichnet der Obmann der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP), Christian Stockmar, den aktuellen Greenpeace-Apfeltest. Dieser liefere ausschließlich Pflanzenschutzmittel-Rückstände unter den gesetzlichen Grenzwerten – also leider eine Null-Meldung. „Die Argumentationsarmut bei Greenpeace wird zunehmend mit beliebigen und unwissenschaftlichen Schlussfolgerungen kaschiert“, so Stockmar. „Fakt ist: Die Entwicklung eines Wirkstoffs dauert zehn Jahre. Für die Zulassung müssen die Auswirkungen auf Umwelt, Mensch und Tier umfassend untersucht werden. Insgesamt reicht ein Unternehmen für einen einzelnen Wirkstoff mehrere hunderttausend Seiten ein. Zum Vergleich: Der Greenpeace-Apfeltest wartet mit mageren 30 Seiten auf“, mahnt Stockmar mehr Sachlichkeit und wissenschaftliche Seriosität in der öffentlichen Debatte ein.

Die Pflanzenschutzmittel-herstellenden Unternehmen unterwerfen sich einem strengen gesetzlichen Zulassungsverfahren. Sollte es zu weiteren, vor allem unvorhersehbaren Verboten kommen, drohen ein Innovationsstopp und in der Folge gefährliche Indikationslücken in der Phytomedizin. „Dann wird es uns nicht mehr möglich sein, Pflanzen und damit auch die Ernte vor Schädlingen zu schützen“, so Stockmar. Schon jetzt gäbe es zahlreiche Schädlinge und Krankheiten, gegen die es kein Heilmittel gibt. Die Notwendigkeit weiterer Innovationen in Phytomedizin und Pflanzenschutz zu leugnen, sei zynisch und gefährde mittelfristig die Ernährungssicherheit der Bevölkerung, unterstreicht der IGP Obmann.

Aktuelles Beispiel einer unheilbaren Pflanzenkrankheit sei die durch das französische Landwirtschaftsministerium bestätigte zunehmende Verbreitung des Bakteriums Xylella Fastidiosa. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Bakterium in Italien mehr als eine Million Olivenbäume befallen. Gefährdet seien zudem Wein, Oliven und Zitronen, aber auch größere Baumarten wie Eichen oder Ahorn. „Die Landwirte in Frankreich stehen dieser Bedrohung hilflos und ohnmächtig gegenüber, ihre derzeit einzige Option sei das Abholzen und Verbrennen der Pflanzen. Wenn Greenpeace hier eine Abkehr von phytomedizinischen Maßnahmen fordert, muss das wie Hohn auf die betroffenen Bauern wirken. Sollten sich das Bakterium Xylella Fastidiosa und andere Schädlinge weiter ausbreiten, ist europaweit mit drastischen Ernteschäden zu rechnen. Es drohen Umsatzeinbußen, das Ende der regionalen Landwirtschaft und ein Rückgang bei der Versorgung mit regionalen, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln.“