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IGP zu SUR-Verhandlungen: Endlich Diskriminierung von Landwirten beenden

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Umsetzung der heute präsentierten Vorschläge zur SUR führt zu Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Importabhängigkeit und Rückschlag im Kampf gegen den Klimawandel.

„Die Grünen im Europaparlament diskreditieren eine gesamte Branche, um realitätsferne und völlig überzogene Forderungen durchzusetzen. Die Diskriminierung jener, die verlässlich und effizient unsere Lebensmittel produzieren, sollte endlich beendet und die Landwirtschaft an den Verhandlungstisch geholt werden. Andernfalls droht den landwirtschaftlichen Betrieben in Österreich nach dem Beschluss der Sustainable Use Regulation (SUR) in dieser Form ein ähnlich schnelles Ende wie dem Lebensmittelgewerbe nach der Hygiene-Verordnung. Dann hängt in der Tür des Feinkostladens Österreich für immer das Schild ‚Geschlossen!‘“, warnt Christian Stockmar, Obmann der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP).

Volatile Lebensmittelversorgung durch Abhängigkeit von Drittländern

Die geringeren Erträge im Pflanzenbau nach Umsetzung der SUR sorgen für sinkende Einkommen und zwingen zahlreiche Betriebe, ihre Tore für immer zu schließen, da der Handel die steigenden Produktionskosten nicht abgelten will. Dadurch steigt die Abhängigkeit Europas von Drittländern. Die Folgen sind aktuell in England zu sehen: „Der Klimawandel macht nicht vor Ländern in Afrika und Südamerika Halt, in die die EU ihre Lebensmittelproduktion auslagert. Schon jetzt wird eine Produktion vielerorts aufgrund von Wetterextremen und Schaderregerdruck erschwert. Die Folgen sind leere Gemüse- und Obstregale in den Supermärkten und steigende Preise für die ohnehin inflationsgeplagten Konsumenten.“

SUR-Verhandlungen brauchen agrarisches Know-how

Stockmar kritisiert zudem, dass die Grünen scheinbar blind gegenüber den absehbaren Folgen ihrer Politik sind: „Experten sogar der EU-Kommission haben klargestellt, dass die Umweltziele mit den vorliegenden Plänen keinesfalls erreicht werden und global die Emissionen sogar ansteigen, da viele Habitate in Drittländern in Agrarfläche umgewandelt werden, um den Hunger Europas zu stillen.“ Die heute präsentierten Vorschläge gefährden damit nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch den Kampf gegen den Klimawandel. „Es ist Zeit, den von anderen eingeforderten Respekt selbst zu leben und endlich den Agrarsektor und seine vor- und nachgelagerten Bereiche in die Verhandlungen einzubinden.“

Industrie zeigt Möglichkeiten auf

Mit dem Innovation Deal hat die IGP mit Experten selbst Vorschläge erörtert, wie eine nachhaltige Transformation der Landwirtschaft gelingen kann. Demnach braucht es u.a. bessere Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung, innovative Betriebsmittel und Investitionen in smarte und präzise Technologien. Die Industrie geht mit gutem Beispiel voran und investiert bis 2030 insgesamt 14 Mrd. EUR in die Entwicklung biologischer Pflanzenschutzmittel und moderner Technologien. „Die Landwirte brauchen zeitgemäße Werkzeuge, um die künftigen Herausforderungen zu lösen. Mit Schneckenküberl und Harke kann man nicht 447 Millionen Menschen ernähren“, so Stockmar.

Faktencheck zu Global 2000: Menschen wollen steigende Lebensmittelpreise?

Die IGP widerlegt zudem Global 2000, die wiederholt behaupten, die Menschen würden die SUR unterstützen: „Die Menschen wollen die SUR in dieser Form nicht. Durch geringere Erträge steigen die Lebensmittelpreise weiter an. Mehr als die Hälfte gibt bereits jetzt an, auf günstige Eigenmarken des Handels zurückzugreifen und auf Premium-Produkte, die in der Regel nachhaltiger produziert werden, zu verzichten“, so Stockmar.