SCHLIESSEN

SUR würde Betriebe gefährden

Agrarpolitik der Chancen gefordert

Würde der vorgelegte Verordnungsvorschlag der EU-Kommission zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) umgesetzt werden, käme es zu massiven Ertragseinbußen und Einkommensminderungen in landwirtschaftlichen Betrieben. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten der Hochschule Soest (FH Südwestfalen).

Demnach wäre an Standorten mit hohem Ertragspotenzial eine Einkommensminderung von 50 % zu erwarten. Der Ackerbau an schwächeren Standorten wäre mittelfristig wirtschaftlich nicht mehr tragfähig und in den beabsichtigen großflächigen Schutzgebieten würde der klassische Acker-, Obst-, Gemüse- und Weinbau unmöglich werden. Sollte die SUR in der aktuellen Fassung in Kraft treten, würde der ohnehin geringe Selbstversorgungsgrad bei Gemüse weiter sinken und die Lebensmittelsicherheit in Europa stark gefährdet.

„Die EU-Agrarpolitik darf nicht nur Verbote und Forderungen formulieren, sondern sie sollte auch Wege und Möglichkeiten aufzeigen, wie die genannten Ziele erreicht werden können. Mit dem aktuellen Entwurf gefährdet die EU-Kommission das Überleben zahlreicher bäuerlicher Betriebe und damit auch die Selbstversorgung mit hochwertigen Lebensmitteln in Europa“, so Christian Stockmar, Obmann der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP).